Herausforderungen und Chancen

ADHS (Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung) endet nicht automatischim Kindesalter. Diese Meinung hielt sich lange, doch inzwischen weiß man mehr. Viele Menschen mit ADHS kämpfen auch als Erwachsene mit den Auswirkungen der Störung. Sie erleben Schwierigkeiten in Beruf und Alltag, aber auch in zwischenmenschlichen Beziehungen. Doch ADHS bei Erwachsenen bringt nicht nur Herausforderungen mit sich – viele Betroffene verfügen über besondere Stärken, wie Kreativität, Innovationskraft und die Fähigkeit, im „Hyperfokus“ zu arbeiten. Auf dieser Seite erfährst du alles, was du über ADHS im Erwachsenenalter wissen musst und wie du damit umgehen kannst.


Diagnostik und Anlaufstellen

Die Diagnose von ADHS bei Erwachsenen kann schwieriger sein als bei Kindern, da die Symptome subtiler oder anders ausgeprägt sind. Wenn du vermutest, ADHS zu haben, ist es wichtig, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen:

  • Fachärzte für Psychiatrie und Psychotherapie: Diese Spezialisten führen umfassende Diagnostiken durch, um ADHS bei Erwachsenen zu identifizieren.
  • ADHS-Zentren: In vielen Städten gibt es spezialisierte Zentren für ADHS, die auch Erwachsene betreuen.
  • Coaches und Berater: ADHS-Coaching hilft dabei, Alltagsstrategien zu entwickeln und Herausforderungen besser zu bewältigen.

10 typische Anzeichen von ADHS im Erwachsenenalter

ADHS im Erwachsenenalter - junge frau hat Probleme im Alltag
  1. Organisation und Planung: Schwierigkeiten, Aufgaben zu organisieren oder langfristige Pläne zu machen und einzuhalten.
  2. Zeitmanagement: Häufiges Unterschätzen von Zeit und Schwierigkeiten, Deadlines einzuhalten.
  3. Impulsivität: Spontanes Handeln, unüberlegte Entscheidungen oder das Abrutschen in Gespräche, bevor der andere zu Ende gesprochen hat.
  4. Vergesslichkeit: Oft werden wichtige Termine oder Verpflichtungen vergessen.
  5. Ablenkbarkeit: Kleine Reize führen schnell zu Ablenkung, wodurch Aufgaben oft unvollständig bleiben.
  6. Probleme mit Langeweile: Erwachsene mit ADHS langweilen sich schnell und suchen häufig nach neuen, aufregenden Aktivitäten.
  7. Schwierigkeiten in Beziehungen: ADHS kann Konflikte in Partnerschaften und Freundschaften verstärken, besonders durch Missverständnisse und emotionale Überreaktionen.
  8. Emotionale Überwältigung: Häufige Stimmungsschwankungen oder Überreaktionen auf alltägliche Ereignisse.
  9. Probleme im Berufsleben: Schwierigkeiten, sich auf eine Aufgabe zu konzentrieren, sowie ständiges Wechseln von Jobs oder Projekten.
  10. Hyperfokus: In bestimmten Phasen extreme Konzentration auf eine einzige Aufgabe oder ein Projekt, oft bis zur Erschöpfung.


Mensch mit AHDS Stilisiert als Panuktwolke

ADHS im Beruf

Viele Erwachsene mit ADHS erleben Schwierigkeiten im Berufsleben. Sie kämpfen mit Ablenkungen, Aufschieben oder fühlen sich schnell unterfordert. Gleichzeitig können ihre Stärken – wie Kreativität, Problemlösungsfähigkeiten und Anpassungsfähigkeit – einen echten Mehrwert bringen. Hier einige Tipps für den Umgang mit ADHS am Arbeitsplatz:

  • Arbeitsplatzgestaltung: Richte deinen Arbeitsplatz so ein, dass du Ablenkungen minimierst. Nutze Lärmreduzierungstechniken und halte deinen Arbeitsplatz geordnet.
  • Aufgaben strukturieren: Teile größere Projekte in kleinere, klar definierte Schritte auf und setze dir Zwischenziele.
  • Kommunikation mit Kollegen und Vorgesetzten: Sei offen über deine Herausforderungen und arbeite mit deinem Team daran, deinen Arbeitsalltag effektiver zu gestalten.
  • Coaching und Unterstützung: Viele Unternehmen bieten Coachings oder Mentoring-Programme an, die dir helfen können, besser mit deinen Herausforderungen umzugehen.

Wenn Dein Unternehmen das noch nicht macht, dann wende Dich an Deinen Vorgesetzten und schlage eine Beratung und Coaching durch ASPIENAUT vor. Wir unterstützen Euch gerne.


10 Tipps für bessere Beziehungen mit ADHS

ADHS kann Beziehungen oft herausfordern. Impulsivität, emotionale Überreaktionen oder Vergesslichkeit sind typische Merkmale, die leicht zu Missverständnissen und Konflikten führen können.

Gleichzeitig bringen Menschen mit ADHS oft viel Energie, Kreativität und Leidenschaft in ihre Beziehungen ein, was diese besonders lebendig machen kann. Doch um das Potenzial voll zu entfalten und auch die schwierigen Momente zu meistern, ist Verständnis auf beiden Seiten entscheidend.

Mit ein paar grundlegenden Tipps und Anpassungen kannst du nicht nur Konflikte reduzieren, sondern auch eine Beziehung aufbauen, die auf gegenseitiger Akzeptanz, Unterstützung und Freude beruht.

Hier sind 10 Tipps, wie du harmonische Beziehungen pflegen kannst:

  1. Offene Kommunikation: Sprich offen mit deinem Partner oder Freunden über deine Herausforderungen und wie sie dich unterstützen können.
  2. Aktives Zuhören üben: Versuche, bewusst zuzuhören und deinen Gesprächspartner nicht zu unterbrechen, auch wenn dir spontan viele Gedanken durch den Kopf gehen.
  3. Geduld und Empathie: Erkläre deinen Liebsten, dass ADHS bestimmte Verhaltensweisen verstärkt, und fordere Geduld und Verständnis.
  4. Gemeinsame Strukturen entwickeln: Feste Termine und Rituale schaffen Klarheit und Sicherheit in der Beziehung.
  5. Konflikte frühzeitig ansprechen: Lasse kleinere Probleme nicht zu größeren Konflikten eskalieren – sprich Unstimmigkeiten frühzeitig an.
  6. Auszeiten nehmen: Wenn du dich emotional überfordert fühlst, nimm dir bewusst Zeit für dich, um Konflikte zu vermeiden.
  7. Verbindliche Absprachen treffen: Vereinbare konkrete Regeln oder Abmachungen, um Missverständnisse zu vermeiden.
  8. Gemeinsam Stress abbauen: Findet Wege, gemeinsam zu entspannen – sei es durch Sport, Spaziergänge oder gemeinsame Hobbys.
  9. Emotionale Unterstützung annehmen: Lerne, Unterstützung von deinem Umfeld anzunehmen und nicht alles alleine regeln zu wollen.
  10. Regelmäßige Beziehungs-Check-ins: Plane regelmäßige Gespräche über die Beziehung, um Konflikte zu vermeiden und zu reflektieren, was gut läuft.